Wie geht es unseren Fischen?

Bruck. Viele interessierte Bürger konnten Grünen-Kreisvorsitzende Elisabeth Bauer und Organisator Rudi Sommer zum Vortrag „Wie geht es unseren Fischen?“ begrüßen. Erfreut zeigten sich die Sprecher über das Interesse vor allem von Bodenwöhrer Gemeinderäten und Bürgermeisterkandidaten, aber auch von einer Abordnung des Angelvereins Bodenwöhr. Kreisrat Rudi Sommer betonte, dass dies keine Wahlveranstaltung sei, sondern eine reine Informationsveranstaltung, zu der er den Fachberater für Fischerei der Bezirks Oberpfalz Dr. Thomas Ring als Referenten gewinnen konnte.

Er machte eingangs klar, dass 8800 Wasserkraftwerke, die als Querbauwerke in Flüsse in Deutschland eingebaut sind, für die Fische keine guten Rahmenbedingungen seien; so konnte Dr. Ring die Frage des Abends, wie es „unseren Fischen geht“, klar mit „schlecht“ beantworten. Warum das so sei, erläuterte der Referent ausführlich in seinem Vortrag mit zahlreichen Bildern und Daten.

Nach den Erhebungen der letzten Jahre sei der Zustand vieler Gewässer unbefriedigend bis schlecht, das wurde aufgrund eines umfangreichen Monitoringprogramms klar. Die Fischbestände seien der beste Indikator. Nach einer etwas älteren Erhebung sind bereits sieben Fischarten ausgestorben und 64 von 72 Arten stehen auf der Roten Liste! Eine aktuelle Erhebung wird durchgeführt, lasse aber keine Verbesserung erwarten, so Dr. Ring.

Was ist zu tun, stand als nächste Frage im Raum. Zunächst verwies der Referent auf bereits erfolgte Maßnahmen, wie die Renaturierung der Pfreimd, des Sulzbachs bei Bruck oder die Fischtreppe bei Blaibach bereits erfolgreich durchgeführte Projekte die Verbesserungen erbrachten, jedoch sind die in Jahrzehnten geschaffen Probleme nicht so schnell zu beheben, wie das zu wünschen wäre. Hier sei ein langer Atem und noch viele Millionen Euro Investitionen notwendig. Entscheidend sei auch das Engagement von Politik und den Akteuren vor Ort.

Bei der Diskussion appellierte Claudia Müller-Völkl für ein Naturmanagement, dass das Nebeneinander von Fisch, Biber, Otter, Libelle, Eisvogel und Co. möglich mache. Manfred Pfauntsch verwies auf oft gegensätzliche Meldungen, was die Wasserqualität betreffe; hier sei zu unterscheiden, ob es sich um Bade- oder um Fließgewässer handle. Das Wasser ist in Gefahr, dies zeigte auch die Diskussion um die Blaualgen im Bodenwöhrer Weiher, worüber sich noch eine angeregte Diskussion entspann. Petra Käsbauer forderte schnelles Handeln bei den Blaualgen im Bodenwöhrer Weiher, schließlich gehe es hier um Gesundheitsgefahren, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen seien.